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Russische Hacker erpressen Royal Mail

Der Cyberangriff auf den britischen Postkonzern Royal Mail geht laut Medienberichten auf das Konto der aus Russland stammenden Hackergruppe Lockbit. Wie hoch das Lösegeld ist, das Lockbit fordert, ist noch nicht bekannt. Das Unternehmen sprach von einer „schwerwiegenden Störung“. Der Angriff hat Teile des IT-Systems der Royal Mail lahmgelegt. Sie kann deshalb derzeit keine Briefe und Pakete ins Ausland befördern. Das National Cyber Security Centre und die National Crime Agency ermitteln.

Je Tag wickelt der Postkonzern fast eine halbe Million Pakete und Sendungen ins Ausland ab, nun aber bildet sich gewaltiger Rückstau. Zuvor war die Royal Mail durch Großstreiks auf dem Heimatmarkt in eine schwierige wirtschaftliche Lage gekommen. Wie diese Woche zudem bekannt wurde, ist auch die Zeitung „The Guardian“ von einem Hackerangriff getroffen worden, bei dem Mitarbeiterdaten ausgespäht wurden.

Lockbit ist ein von der russischstämmigen Gruppe entwickeltes Programm, das seit Ende 2019 für Angriffe verwendet wird. Laut der amerikanischen Ermittlungsbehörde FBI sind schon deutlich mehr als tausend Unternehmen und andere Opfer erpresst worden, darunter der französische Rüstungskonzern Thales, die IT-Beratungsfirma Accenture mit Sitz in Dublin und der britische Autohändler Pendragon. In Deutschland hat die Lockbit-Bande im vergangenen Sommer den Autozulieferer Continental angegriffen und etwa 40 Terabyte Daten stehlen können. Die Erpresser drohten, die teils sensiblen Daten ins Internet zu stellen.

Kein Lösegeld von Continental

Continental hat jedoch nach eigenen Angaben kein Lösegeld gezahlt. Nach Schätzungen von Cyber-Sicherheitsexperten ist es der Lockbit-Gruppe und mit ihr verbundenen Hackern wohl schon gelungen, etwa 100 Millionen Dollar zu erbeuten. Laut Andrew Brandt vom Cybersecurityunternehmen Sophos liegen die verlangten Lösegeldsummen, die öffentlich bekannt wurden, zwischen 200.000 Dollar und 1,5 Millionen Dollar. Im Fall von Royal Mail dürften die Erpresser mindestens eine Million fordern, schätzen Cyberfachleute. Von Continental forderten die Lockbit-Hacker anfangs sogar 50 Millionen Dollar, scheiterten damit aber. Brandt riet Royal Mail, Lockbit kein Geld zu zahlen.


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